Die Kostenerstattung als psychotherapeutische Versorgungsmöglichkeit in der Behandlung von Geflüchteten
Moderatorinnen: Claudia Oelrich und Vlasta Pecova (Centra Hamburg)
Geflüchtete Menschen sind bei der Suche nach dem Therapieplatz in der Regelversorgung häufig mit großen Hindernissen konfrontiert, wobei der Anteil an schwer traumatisierten und psychisch kranken Geflüchteten recht hoch ist. Neben der unzureichenden allgemeinen strukturellen Situation in der psychotherapeutischen Versorgung (lange Wartezeiten auf Therapieplatz, deutliche Diskrepanz zwischen dem aktuellen Versorgungsangebot und dem faktischen Bedarf an psychotherapeutischer Versorgung) gibt es für Geflüchtete oftmals zusätzlich sprachliche, kulturelle und aufenthaltsstatusbezogene Hindernisse (z. B. fehlende Finanzierung von Sprachmittlung, Komplexität der Rahmenbedingungen, aber auch Schwere der Symptomatik und Mangel an Therapeut:innen mit Traumazusatzqualifikation). Angesichts dieser Versorgungsdefizite kann die psychotherapeutische Behandlung im Rahmen der Kostenerstattung Geflüchteten, die dringend eine Psychotherapie benötigen und keinen Therapieplatz finden, eine qualifizierte Behandlung (v.a. in Bezug auf die Richtlinienverfahren) ermöglichen.
Dieser Workshop richtet sich vorrangig an Psychotherapeut:innen, die bereits mit der Kostenerstattung Erfahrung gesammelt haben oder zukünftig damit arbeiten möchten.
Das Ziel der Fortbildung ist es, über die Möglichkeit von Psychotherapie im Rahmen der Kostenerstattung zu informieren, sich mit den Teilnehmenden über die Herausforderungen und Schwierigkeiten in der aktuellen Praxis auszutauschen sowie gemeinsam Strategien zu erarbeiten, wie diese Option für die Behandlung Geflüchteter effizienter genutzt werden könnte.
Die Fortbildung wurde von der Psychotherapeutenkammer Hamburg mit 3 Fortbildungspunkten anerkannt.
Achtung: Dieser Workshop findet online statt. Die Zugangsdaten hierfür erhalten Sie ca. 2 Tage vorher.