Transkulturelle Psychotherapie und Psychotraumatologie
Referent: Prof. Dr. Dr. Jan Ilhan Kizilhan (DHBW Villingen-Schwenningen)
Die psychotherapeutische Arbeit mit Menschen aus anderen Kulturen bedarf kulturspezifische Kenntnisse bezüglich Gesundheits- und Krankheitsverständnis, denn Menschen aus anderen Kulturen bringen Werte und Normen und Annahmen mit. Um ihnen helfen zu können, ist eine transkulturelle Kompetenz notwendig und als Grundvoraussetzung Empathie, Wertschätzung, Kongruenz, um Kooperation zwischen den Patienten und dem Therapeuten herstellen zu können. Gerade Menschen aus anderen Kulturen, vor allem traditionellen Gesellschaften bringen ein spezifisches Krankheitsverständnis und eine entsprechende Krankheitsverarbeitung mit, die für die Diagnostik von Bedeutung ist. Gleichzeitig sind auf Grund von politischen Umwälzungen, Kriegs- und Bürgerkriegszustände sowie steigende Armut und Naturkatastrophen in verschiedenen Ländern der Welt zu einer verstärkten Flucht nach Europa geführt. Die psychische Verfassung und die psychosoziale Lebenssituation in den Herkunftsländern und von Geflüchteten können mehrdimensional beeinträchtigt sein: Einerseits können sie unter unverarbeiteten transgenerationellen, kollektiven und individuellen traumatischen Erlebnissen, wie Krieg und Flucht, begleitet von Migrations- und Entwurzelungserfahrungen, leiden, andererseits werden sie im Aufnahmeland mit z. T. völlig neuen Normen und Werten, Institutionen sowie einer fremden Sprache konfrontiert. Neue Studien zur transkulturellen Psychotherapie und Psychotraumatologie als auch neue Behandlungsansätze sollen vorgestellt und kritisch diskutiert werden.
Die Fortbildung wurde von der Psychotherapeutenkammer Hamburg mit 2 Fortbildungspunkten anerkannt.
Achtung: Diese Veranstaltung wird vorerst als online Veranstaltung geplant, ggf. bei Möglichkeit auch in Präsenz. Die Zugangsdaten werden ca. 2 Tage vor Veranstaltungsbeginn per Email verschickt.